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Eine Kandidose ist eine Sammelbezeichnung für Infektionskrankheiten durch Pilze der Gattung Candida, wobei Candida albicans am häufigsten anzutreffen ist, und wird, wenn nur Haut und Schleimhäute betroffen sind, Soor bezeichnet.

Östrogene, auch Follikelhormone genannt, sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Candida albicans hat Östrogenrezeptoren. Deshalb wird in der Schwangerschaft das Wachstum von Hefepilzen in der Scheide begünstigt, so dass bei nicht antimykotisch*) behandelten Frauen in der 40. Schwangerschaftswoche die Krankheitshäufigkeit rund 35 % beträgt.

Bei der vaginalen Geburt kommt es mit etwa 80 % Wahrscheinlichkeit zur Übertragung der Hefepilze auf die Haut der Neugeborenen. Von dort aus werden Mundhöhle und Intestinaltrakt (lat. intestinus = Darm) des Neugeborenen besiedelt. Candida albicans ist auch für das reife gesunde Neugeborene praktisch obligat pathogen (krankheitsauslösend). Im Fall einer Kolonisation resultiert, während der ersten Lebenswoche in mindestens 90 % der Fälle eine Mund- oder Anogenitalkandidose (Soor), innerhalb des 1. Lebensjahres. So werden im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen ab der 34. Schwangerschaftswoche Pilzkulturen angelegt und gegebenenfalls unabhängig von klinischen Beschwerden eine antimykotische*) Therapie empfohlen.

*) Antimykotika sind Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen

Quelle: Dieser Artikel ist ein Auszug des Artikels Kandidose aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.